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C. Länderkunde.
C. Westasien.
H 343. Wcstasien umfaßt das große Gebiet von den Randgebirgen
Irans und vom Hindukusch bis ans Nördliche Eismeer, vom Kaspischen See
und vom Ural bis an den Fuß der iuuerasiatischeu Gebirge und zum Berg-
land östlich des Jenissei. Es bildet drei Teilen das Tiefland von
Tnran, die Kirgisensteppe und die Westsibirische Tiefebene.
^ 1. Das Tiefland von Turän (Westturkestän) vermittelt den Zugang von
Rußland nach Tibet und China einerseits, nach Afghanistan und Vorder-
indien anderseits.
Das Klima ist binnenländisch und zeigt starke Gegensätzen der Sommer
ist glühend heiß, im Winter aber wird der Boden von Stürmen gepeitscht,
so daß die Reben tief in den Boden eingegraben werden müssen. Da der
von Salzwasser durchtränkte Boden die Anlage von Brunnen verbietet,
ersetzen an den Wegen gepflanzte saftreiche Pflanzen (Melonen, Kürbisse)
das Trinkwasser. Die Niederschläge sind gering, das Innere ist eine Wüste.
Die äußerst fruchtbaren Oafen werden von den meist im Sande verrinnen-
den Flüffen her künstlich bewässert und bringen in der Gluthitze des
Sommers Weizen, Wein, Südfrüchte, Kürbisgewächse und Baumwolle
schnell zur Reife. Die westasiatische Baumwolle macht die russische Baum-
Wollindustrie von ausländischer Zufuhr unabhängig.
Zwei große, schiffbare Flüffe, der Syr und der Amü, durchziehen das
Tiefland und münden in den abflußlosen Aräl-See, einen flachen, schwach-
salzigen Steppensee. Im W wird das Tiefland begrenzt vom Kaspischen
Meere, wie der Arül-See ein Rest des Meeres, das einst das Tiefland
überflutete. Er ist über vier Fünftel fo groß wie das Deutsche Reich und
mehr als 1000 m tief. Sein Spiegel liegt 26 m unter dem des Schwarzen
Meeres, sein Salzgehalt beträgt im 80 über 20%.
Die Bewohner sind mohammedanische Nomaden, Schafe züchtende Türk-
menen. Russische Bahnen erschließen das Land von X und W her.
Die Fürstentümer Buchara, deren Hauptstadt Buchara Mittelpunkt
des Landhandels zwischen Indien und Europa wurde, und Chiwa sind
von Rußland abhängig. Taschkent, Vereinigungspunkt der Bahnen, ist
ein bedeutender Handels- und Fabrikplatz mit einer prachtvollen russischen
Neustadt. Das Gebiet am oberen Syr hat die größte wirtschaftliche Zukunft.
§ 344. 2. Die Kirgisensteppc. Nach X geht Turän allmählich in die
Kirgisensteppe über. Sie ist reich an abflußlosen Seen, unter ihnen im 0
der seichte Balkäsch in der Dsuugarei. Dieses Gebiet ist das wichtige
Völkertor Asiens, durch das die Völker von Hochasien shnnnen, Mongolen)
am Südfuße des Ural vorbei nach W vorstürmten.
Die Bewohner, Kirgisen oder Kasäk s—kosaken), sind Nomaden.
Unter ihnen haben sich viele europäische Russen als Kolonisten lweizen- und
Baumwollbauern, Viehzüchter^ angesiedelt. *
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Extrahierte Personennamen: C._Länderkunde Chiwa
Extrahierte Ortsnamen: Westasien Irans Kaspischen_See Westsibirische_Tiefebene Tibet China Afghanistan Arül-See Buchara Buchara Indien Europa Asiens
38 Die fremden Erdteile. Asien.
bedeutendste Fluß des Hochlandes ist der Kisil Jrmak (roter Fluß). Die
Raudgebirge trocknen die ins Innere strömende feuchte Seeluft, fo daß die
Hochländer größtenteils dürre Steppen und Salzwüsten find.*) In der
trockenen Lust gedeihen Tiere mit langer, seidenweicher Wolle, darunter die
Angoraziege (angora). — Die wohlbewässerten, zum Teil bewaldeten Küsten-
terrassen erzeugen Südfrüchte und feurigen Wein. Von der Westküste kommen
auch die meisten Badeschwämme, sowie berühmter Meerschaum in den Handel. —
Die Bewohner sind an den Küsten Griechen, die Handel, Gewerbe (Teppich-
Weberei) und Landbau treiben, auf dem Hochlande Türken, die sich bäuerlich
beschäftigen.
Kleinasien gehört zum Gebiet der asiatischen Tiirkei. Asmyrna, an der
Westküste gelegen, bedeutendste Handelsstadt der ganzen asiatischen Türkei. —
Skütari, am Bosporus, gleichsam eine Vorstadt und der Kirchhos von
Konstantinopel- denn der Türke sucht seine Ruhe, wenn irgend angängig, in
der heimischen (asiatischen) Erde. Von Smyrna und Skütari gehen d'ie Bahnen
der asiatischen Türkei ins Innere, die bis zum Persischen Meer fortgeführt
werden sollen. — Brussa, bedeutende Stadt am Abhänge des kleinasiatischen
Olymp. — Auf dem n. Teil der Westküste die Uberreste von Troja und
Pergamon. — Der Westküste sind zahlreiche Insel vorgelagert, darunter
Rhodus, einst Hauptsitz der Johanniter, und Samos, die Insel des
Polykrates. — Die Insel Cypern (Kupfergewinnung, Kupfer trägt nach der
Insel seinen Namen, Eyperwein) steht unter englischer Verwaltung.
2. Kaukasien, größer äls Norddeutschland, 9 Mill. E., umfaßt das
Land zu beiden Seiten des Kaukasus, eines lückenlosen und daher nnweg-
samen, wilden Hochgebirges, das die Landenge zwischen dem Kaspischen und
dem Schwarzen Meer verriegelt. Seine Länge kommt der der Alpen fast
gleich; seine höchsten Berge übertreffen die Höhe der Alpenriesen. Der
Kaukasus ist ein junges Faltengebirge und bildet die Fortsetzung des Iaila-
gebirges auf der Krim. Die bedeutendsten seiner zahlreichen Gipfel sind
Elbrus (--glänzender Berg) und Kasbek. Als einziger bequemer Ge-
birgsübergang führt eine kühn gebaute Straße vom Nordfuße nach Tiflis.
Auf der Südseite fließt die K u r ä. — Das n. Vorland des Kaukasus ist
durchweg Steppe, das s. dagegen mit Ausnahme der Steppe am untern Kur
üppige, angebaute Landschaft von italienischer Milde. Beide Vorländer sind
reich an Petroleumquellen. — Die Gebirgstäler des Kaukasus werden
von zahlreichen kriegerischen Völkerschaften bewohnt, die sich erst nach langem
Freiheitskampfe der russischen Übermacht gebeugt haben. Alle gehören zur
mittelländischen Rasse, unter ihnen die körperlich schönen Tscherkessen und
Georgier.
Kaukasien gehört zum russischen Asien. -Z: Tiflis, Hst. Kaukasiens. an?
bedeutende Handelsstadt. Von Batüm am Schwarzen Meer bis »Baku,
das durch die Erdölgewinnung groß wurde, führt eine Eisenbahn, die sich
jenseits des Meeres in Turan über Merw nach Taschkent fortsetzt.
3. Armenien, 21/2 Mill. E., ein Land der Berge und Hochländer,
ist das Bindeglied zwischen den gefalteten Gebirgsgürteln Kleinasiens und
Irans. Die höchste Erhebung ist der A r a r a t, ein Vulkan, der in das
Gebiet des ewigen Schnees ragt. Armenien ist das wichtigste Quellgebiet
Vorderasiens. Welche 2 Flußpaare entspringen hier? Unter den zahlreichen
*) Schwäbische Kunde: Daselbst erhob sich große Not: viel Steine gab's
und wenig Brot usw.
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Extrahierte Ortsnamen: Asien Kleinasien Bosporus Smyrna Olymp Troja Pergamon Samos Cypern Norddeutschland Tiflis Asien Tiflis Kaukasiens Turan Taschkent Armenien Kleinasiens Irans Armenien Vorderasiens
Inner- und Ostasien.
47
b) Die Philippinen*), im Besitz der Vereinigten Staaten, ist eine den
Britischen Inseln an Größe gleichkommende Inselgruppe. Die Bewohner sind
dem Namen nach Christen. Hst. Hmanila. Bedeutende Aussuhr von
„Manilahanf", Zucker und Tabak.
4. Inner- und Ostasien.
Das ungeheure Gebiet von Inner- und Ostasien umfaßt das chinesische
Reich und die Königreiche Japan und Korea.
Das chinesische Reich, größer als Europa, mit etwas weniger Be-
völkernng, erstreckt sich über Jnnerasien und den größten Teil O st -
asiens. Es gliedert sich in das eigentliche China und die Neben-
l ä n d e r.
1. Jnnerasien besteht ans einem weit ausgedehnten Hochland, das im
N. vom Altai und dem Sajanischen Gebirge, im 0. von dem Chingan-
gebirge, im 8. vom Himalaja und im Sw. vom Pamir-Hochland,
dem „Dach der Welt", begrenzt wird.
Das Innere des Hochlandes wird durch das in östlicher Richtung ver-
laufende Schneegebirge des Kuenlun, das bis 7000 m hoch ist, in ein s.
und ein n. Hochland geteilt. Jenes ist das Hochland von Tibet, das
höchste Land der Erde, bis 4500 m hoch. Im w Tibet bildet die
Karakorümkette eine breite Grenzzone. Sie zieht gleichlaufend mit dem
w. Himalaja und weist den zweithöchsten Gipfel der Erde, den Dapsang
(8620 in) auf. Das n. Hochland Jnnerasiens wird von den Chinesen
H an Hai, „trockenes Meer", genannt. Es ist der Boden eines ehemaligen
Mittelmeeres und erheblich niedriger als Tibet. Der kleinere w. Teil,
zwischen Kuenlun, Pannrhochland und dem Tienschan, d. i. Himmelsgebirge,
über 6000 m hoch, ist das Tarimdecken oder Ostturlestan. Der größere
ö. Teil des Hanhai bildet das Hochland der Mongolei mit der
Wüste Gobi, die sich im W. durch die Dsuugarei zum Tiefland öffnet.
Die Bewässerung Jnnerasiens ist äußerst dürftig, weil die Gebirgs-
umwallnug ausreichenden Regen auf dem Hochlande verhindert. — Das
Klima zeigt aus demselben Grunde scharfe Gegensätze: glühendheiße
Sommer mit Sandwirbelstürmen und strenge Winter mit furchtbaren Schnee-
stürmen. — Infolge der Regenarmut ist Steppengebiet vorherrschend;
vorwiegend Steppe ist auch die „Wüste" Gobi. Nur wenig Kulturland
findet sich an dem wasserreichen oder künstlich bewässerten Gebirgssuß in
Tibet und Ostturkestan. — Tierwelt. Das Hochland ist als Heimat
nützlicher Haustiere wichtig: der Pferde, Schafe, Kamele, Esel und Ziegen.
Der Jak ist eine Bisonart von ähnlicher Bedeutung für Tibet, wie das
Rentier für die Polländer.
Die Landräume Jnnerasiens beherrschen in klimatischer Be-
ziehung ganz Ostasien.
Im Sommer erhitzt sich die Luft bei dem blauen Himmel, steigt nach
oben, fließt seitwärts ab, verringert den Luftdruck über dem Lande und
erhöht ihn auf der See. Die Seeluft strömt daher als So.-Monsun vom
Großen Ozean, als Sw.-Monfuti vom Indischen Ozean ins Land. An.
*) Benannt nach König Philipp Ii. von Spanien.
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Extrahierte Personennamen: Hmanila Philipp_Ii Philipp
Extrahierte Ortsnamen: Ostasien Vereinigten_Staaten Ostasien Ostasien Japan Korea Europa China Chingan- Himalaja Tibet Tibet Hochland_Jnnerasiens Tibet Pannrhochland Ostturlestan Mongolei Tibet Ostturkestan Tibet Jnnerasiens Ostasien Spanien
Ostasien. 49
diesem Lande drangen 1644 die Mandschurei erobernd nach China vor und
unterwarfen das ganze Reich. Trotz zahlreicher Empörungen haben sie sich
immer als Herren des Landes zu behaupten gewußt, sind aber größtenteils
unter Einwirkung der chinesischen Kultur zu Chinesen geworden. Der Zopf
war ursprünglich ein Zeichen der Unterworfenen.
Das eigentliche China, fast 4 Mill. qkm, 3—400 Mill. E, a) Das
Land. Von allen Ländern des Riesenreichs berührt allein das eigentliche
China das Meer. Die Küste beschreibt einen halbkreisförmigen, feingegliederten
Bogen vom Golf von Tonking bis Korea. Der 8. und das Innere des
Landes sind überwiegend Gebirgsland, bestehend aus zahlreichen Ketten-
gebirgen und Hochflächen, die w. in das Hochland von Jnnerasien übergehen.
Der N. ist ein großes Tiefland um den Unterlauf der beiden Hauptströme.
Wichtige Pässe der Nordgrenze sind durch altes, starkes Mauerwerk ab-
gesperrt; hie und da erheben sich auf der Grenzlinie in ziemlichen Abständen
voneinander große viereckige Türme, der Überlieferung nach alles Neste eines
riesigen Grenzwalles, „der Großen Mauer", die vor mehr als 2000
Jahren ein chinesischer Kaiser als Schutz gegen die Tatarenhorden erbaut
haben soll.
Die Hauptflüsse des Landes sind der Hoängho (gelber Strom),
der seinen Namen von den großen Mengen gelber Löß erde trägt, die er
mit sich führt und weit bis ins Meer trägt (Gelbes Meer), und der
Jängtse. Der Hoängho wird seiner vielen Überschwemmungen wegen das
„Unglück Chinas" genannt. Südchina hat viele Seen.
Der Chinese sagt: „Den Hoängho kann man in 1000 Jahren nicht
reinigen" und wenn er etwas Unmögliches bezeichnen will: „Das wird ge-
schehen, wenn der Hoängho reines Wasser hat." Die Überschwemmungen
waren schon so ausgedehnt, daß der Fluß seinen Lauf verlegte. Zeige den
alten Lauf!
Das Klima Chinas ist sehr günstig. Zwar wehen im Winter von
den eiskalten Hochflächen Jnnerasiens rauhe Winde, die im N. Chinas trotz
der süditalienischen Breitenlage des Landes reichen Schneefall und Eisbildung
hervorrufen; aber im Sommer bringen die Monsune (S. 30) reichliche
Niederschläge bei tropischer Wärme, wodurch hauptsächlich die außerordentliche
Fruchtbarkeit des Landes bedingt wird. Weizen im N., Reis im S. sind
die Hauptfrüchte, außerdem baut man Tee und Baumwolle. China ist
die uralte Heimat der Seidenraupe. Auch die Fasane und Gold-
fische sind hier zu Hause. — Steinkohlenlager, die noch meist unbenutzt da-
liegen, und Porzellanerde sind die wichtigsten mineralischen Bodenschätze.
b)Die Bewohner sind die Chinesen. Ihre weizengelbe Haut-
färbe, das spärliche, straffe, schwarze Haar, die hervorstehenden Backenknochen,
die schiefen, geschlitzten Augen mit der Mongolenfalte kennzeichnen sie auf den
ersten _ Blick als Glied der mongolischen Rasse. Die Chinesen bilden das
zahlreichste Volk der Erde, fast */4 aller Bewohner der Erde. Im
chinesischen Tieflande, das etwa so groß wie das Deutsche Reich ist, wohnen
etwa 150 Mill. Die Dichtigkeit der Bevölkerung nötigt jährlich Tausende
zur Auswanderung. In Indien, Südafrika, Australien und den Küstenländern
des Großen Ozeans erscheinen die genügsamen, betriebsamen, aber unreinlichen
chinesischen „Kulis" als bedrohliche Mitbewerber der weißen Arbeiter.
Der Chinese ist ein unermüdlicher Arbeiter und schlauer Händler, zeigt
musterhafte Sparsamkeit und bewundernswerte Genügsamkeit. Alles Aus-
ländische betrachtet er indes mit großer Geringschätzung. Daher haben denn
Tromnau-Schlottmann, Schulerdkunde Ii. 4
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Extrahierte Personennamen: Südchina Hoängho
Extrahierte Ortsnamen: Ostasien China China China Korea Chinas China Deutsche_Reich Indien Südafrika Australien
§ 3. Turan oder Westturkistan.
13
§3-
Turan oder Westturkistan.
1. Grenzen, Bodengestaltung, Klima und Erzeugnisse.
Die Grenzen von Turan bilden im W. das Kaspische Meer, im S.
Iran, im O. die rauhe Hochfläche Pamir, im N. die Kirgisensteppe.
Im O. steigt es in reizenden Stufenländern zu der.pamir und dem
Tianschan empor; sonst ist es ein weites, ebenes Land, vollständig vom
Ozean und seinem Einfluß abgeschlossen, daher größtenteils Wüste, nur
an den Flüssen geeignet, seßhaft zu bewohnen, soweit man durch fünft*
liche Bewässerung den Regenmangel ersetzt. Das Kaspische Meer^der
Aralsee und andere kleine Salzseen sind Reste der vorzeitlichen Meeres-
bedecfung; in den Aralsee ergießen sich die von den hohen Gebirgen
mit reichlichem Wasser gespeisten mächtigen Ströme, der Amu-Darja
(bei den Alten Oxus) und der Syr-Darja (bei den Alten Jaxartes).
Alle diese Gewässer leiden unter der starken Verdunstung der sehr heißen
Sommer, welche nach den sehr strengen Wintern in kurzer Zeit Wein,
Südfrüchte (Feigen, Granaten) und Baumwolle reifen lassen. Nur in
den Flußoasen wird Ackerbau getrieben.
2. Staatliche Verhältnisse. Während das Land ursprünglich
von Persern, welche noch den Acker dort bestellen, bewohnt war,
machten sich im 5. und 6. Jahrhundert n. Chr. die räuberischen Türken
zu Herren des Gebietes und durchstreifen jetzt die Wüste. Zwei
Fürstentümer, die Khanate Buchara und Khiwa, sind ihnen ge-
blieben, während alles übrige Land die Russen besetzt haben und zu-
sammen mit der Kirgisensteppe als Russisch-Zentralasien ver-
walten. Nahe der persischen Grenze verbindet die zentralasiatische Eisen-
bahn das Kaspische Meer mit der Oase Merw und weiter mit dem dichtest-
bewohnten Teile am Amu, mit Buchara, Samarkand und Taschkent
(eine Strecke, so lang wie von Straßburg i. Els. bis Königsberg i.pr.).
Die russische Hauptstadt ist Taschkent, 160000 Enrn, unweit
des mittleren Syr, alte Handelsstadt an der wichtigen Karamanenstraße
zwischen Europa und Indien, Fabrikation von Seiden- und Baumwoll-
waren. — Samarkand. in fruchtbarer Talebene, einst die glänzendste
Hauptstadt des großen Mongolenreiches.
Russische Vasallenstaaten sind das Emirat Buchara mit der
gleichnamigen, für den Handel wichtigen Hauptstadt, sowie das Khanat
Khiwa in einer wohlan gebauten Oase am untern Amu.
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1. Vorderasien,
127
Bonden mittelmeerischen Inseln in der Nähe Kleinasiens gehört Cypern den Briten.
Die Bewohner sind meist Griechen, die vorwiegend Weinbau treiben. Von den West-
liehen Inseln ist Rhodos Hauptsitz der Schwammfischerei, während Chios und
Samos Südfrüchte und Wein ausführen.
2. Armenien.
u) Natnrbeschaffenheit. Armenien bildet das höher gelegene (1500 bis K 100.
2000 m) Zwischenstück zwischen den ziemlich gleich hohen Faltengebirgs-
ländern Kleinasien und Iran. Das rauhe Hochland ist von hochragenden
Gebirgsketten, terrassenförmig ansteigenden Hochflächen und tiefeingeschnittenen
Flußtälern erfüllt. Hier erfuhr die Erdrinde besonders starke Faltungen, und
mächtige vulkanische Ausbrüche überdeckten weite Strecken mit Lavamassen
oder schufen Kegelberge wie den Ararat (5200 m), den „steilen Berg".
Die Gebirge siud wegen der starken Niederschläge quelleureich (Euphrät und
Tigris). Die Hochflächen, meist trocken, enthalten vielfach abflußlose Becken,
die von Salzseen eingenommen werden (Wan-, Urmia-See).
d) Klima und Erzeugnisse. Im Gegensatz zu den rauhen, unwirtlichen
Höhen sind die Täler milde und fruchtbar. Man baut Weizeu, Gerste und in
den tieferen Lagen mit Hilfe künstlicher Bewässerung Mais, Hülsenfrüchte, Ge-
müfe und unsere bekannten Obstsorten an. Armenien ist die Heimat der Aprikose.
c) Bewohner. „Armenien
verbindet ethnographisch die asia-
tischen Jndogermanen (die so-
genannten Arier) mit den in
Europa wohnhaften; denn ohne
die zu den Ariern gehörenden
Armenier wäre eine Lücke zwi-
scheu den westlichsten Ariern (den
Jraniern) und den östlichenjndo-
germanen in Europa (den Rus-
sen>." Die Armenier wußten
dem Ansturm des Islam gegen-
über ihren christlichen Glauben
zu behaupten; politische Selb-
ständigkeit haben sie nie erlangt.
Sie leben meist als friedliche
Viehzüchter und Bauern in
halb unterirdischen Häusern; aus-
gewanderte Armenier haben sich
als Kaufleute und Ban-
kiers in den großen Städten
des Orients niedergelassen.
d) Politische Einteilung
und Siedlungen. Staatlich ge-
hört Armenien teils zu Rußland, teils zu Persien und teils zur Türkei. Die Greu-
zen der drei Reiche berühren sich am Ararat. Der türkische (der W mit Kurdistan)
und der persische Anteil (der 80) leiden unter schlechter Verwaltung, dem Mangel
74. Türkische Landleute in Kleinasien.
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Extrahierte Ortsnamen: Kleinasiens Rhodos Chios Samos Armenien Kleinasien Iran Urmia-See Europa Europa Rus- Kurdistan Kleinasien
130
B. Länderkunde. — I. Asien.
abgeschlossen, ein Karstgebirge, das steil und zerrissen nach 0 abfällt. Weiter
östlich vermittelt die Verbindung der Gebirge Irans mit denen Zentralasiens
der Hindnküsch, das „Hindu-Gebirge". Im Sw und im S begleiten Rand-
gebirge die Euphrat-Tigris-Ebeue, den Persischen und Arabischen Golf. Die
weiten Hochflächen im Innern sind vielfach dadurch entstanden, daß der
durch die Verwitterung geschaffene Schutt der Gebirge in dem abflußlosen
Lande liegen blieb, die Täler allmählich ausfüllte und die Gebirgsketten bis
an den Kamm unter sich begrub (vgl. §192b). Ein nordsüdlich verlaufender
Gebirgszug trennt das Hochland in eine westliche (Persien) und in eine oft-
liche Hälfte. Der 0 wird wieder durch ostwestlich streichende Ketten in einen
nördlichen (Afghanistan) und in einen südlichen Teil (Balutschistau) zerlegt.
b) Klima und Bewässerung. Die Niederschläge befeuchten die Räuder
reichlich, das Innere spärlich, das daher meist Steppe ist. Sie fallen größtenteils
im Winter. Während des Sommers herrscht Dürre. Nur der 80 dankt dem
Monsunwind Sommerregen. Öde, von Salzkrusten überzogene, blendend
leuchtende „Salzwüsten", die Schneefeldern gleichen, liegen in den abflnß-
losen Gebieten des östlichen Teiles. Durch seine Abgeschlossenheit hat das
Binnenland echtes Festlandsklima mit glühendheißen Sommern und eisigen
Wintern. Die meisten den Randgebirgen entströmenden Flüsse fließen dem
Innern zu, wo sie entweder versiegen oder, wie der Hilmend (vom
Hindnküsch), abflußlose Salzseen speisen. Den nördlichen Gebirgsrand durch-
bricht der Herirud, den östlichen der Kabul. Jener öffnet eine Pforte
nach Tnrän, dieser nach Indien.
c) Wirtschaftsleben. Die Stufenlandschaften erzeugen mittels künstlicher
Bewässerung reichen Pflanzenwuchs; hier wachfeu Weizen und Roggen,
Hanf, Baumwolle, Schlafmohn (Bild 76), Pfirsiche (die persischen Äpfel), Granat-,
Zitronen-, Aprikosen-, Mandel- und Nußbäume; stellenweise baut man Zucker-
rohr und Reis. Berühmt siud die Rosen-, Blumen- und Obstgärten von
Jspahän und Schiräs. Als Hausindustrie blüht die Teppichkuüpserei. Deu
Handel beherrscht im X Persiens Rußland, im 8 und 0 England. Das
Streben beider Mächte geht dahin, das Land auch politisch in Besitz zu
nehmen (s. n.). Das im Altertum blühende Land ist durch schlechte Verwaltung,
Verfall der Bewässerungsanlagen und Wege sehr heruntergekommen. Es besitzt
nur wenige fahrbare Straßen. Auch das Eisenbahnnetz ist gar nicht ent-
wickelt, jedoch sind große Bahnbauten iu Aussicht genommen. Der Binnen-
verkehr wird durch Karawanen vermittelt (Bild 77).
d) Bevölkerung. Die mohammedanische Bevölkerung, zum größten Teile
von den alten Persern und Medern abstammend, ist indogermanischer Herkunft,
aber seit den ältesten Zeiten mit dem geringeren Volksteile, nomadisierenden Turk-
tataren mongolischer Abstammung, gemischt. Die Perser sind eifrige Schiiten,
d. h. sie erkennen im Gegensatz zu den übrigen Mohammedanern, den Sunniten, zu
denen auch die Afghanen und Balntschen gehören, die von den ersten Kalifen her-
rühreuden Zusätze zum Koran (die Sünna) nicht an.
e) Politische Gliederung und Siedlungen. Staatlich gliedert sich die Land-
schaft in Persien, Afghanistan und das britische Schutzgebiet Balutfchistän.
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau]]
TM Hauptwörter (200): [T134: [Land Meer Hochland Persien Tigris China Euphrat Iran Asien Armenien], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T137: [Wein Obst Weizen Kartoffel Frucht Getreide Gerste Hafer Mais Flachs], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer]]
Extrahierte Ortsnamen: Asien Irans Persien Afghanistan Kabul Indien Persiens_Rußland England Persien Afghanistan Balutfchistän
148
B. Länderkunde. — I. Asien.
befruchtete Täler, in denen noch hoch hinauf Getreide reift, selbst in Tibet.
In Ostturkestäu ist der Anbau von Reis und Mais, Obst und Wein in den
Flußoasen der Gebirgsränder möglich.
Das Hochlaud von Zentralasien ist die Heimat wichtiger Haustiere,
der Pferde, Schafe, Ziegen, Esel und Kamele. In dem Ertrag ihrer Herden
findet die Mehrzahl der spärlichen Bevölkerung den Unterhalt. Der gezähmte
Jak, der als Reit- und Lasttier benutzt wird, ist durch ganz Tibet, aber auch
in der Mongolei verbreitet.
84. Dünen am rechten Ufer des Tarim.
In einem großen Bogen durchzieht der Tarim die endlose Sandwüste Innerasiens. Die Feuchtigkeit, welche
die Nähe des Flusses mit sich bringt, verleiht hier den Dünen einen kräftigeren Halt und größere Höhe
als im Innern der Wüste. Durch Auswaschung am Grunde der Sandmauer und fortgesetzte Sand-
rutsche entstehen der Steilabfall der Dünen nach dem Wasser hin und die zahlreichen Sandbänke und An-
schwemmungen im Bette des merkwürdigen Flusses. (Bild nach Sven Hedin.)
c) Bevölkerung und Siedlungen. Die Bevölkerung besteht vorherrschend aus
Mongolen. Ein großer Teil von ihnen führt in buddhistischen Klöstern ein
Mönchsleben. Staatlich gehört Zentralasien meist zu China; nur im W schiebt
sich britischer, im W und No russischer Besitz hinein. Die britischen Eroberer
haben China in Tibet zwar dem Scheine nach die Herrschaft belassen, sich selbst
aber Handelsfreiheit und im Grunde genommen die Oberherrschaft gesichert.
Größere Siedlungen entwickelten sich nur an den Hauptverkehrsstraßen. In
Ostturkestän sind Jarkend am Tarim (etwa 100) und Kafchgar (etwa 100)
wichtige Handelsplätze. Lhasa ist der Sitz des Dälai-Läma (Bild 85), des geist-
lichen Oberhauptes der Buddhisten in Tibet. Da es nie an Pilgern sehlt, so ent-
wickelte sich in Lhasa ein lebhafter Handel. Bei dem russischen Grenzorte Kjachta
zweigt der mongolische Verkehrsweg (Bild 87) durch die Wüste über Urga (Bild 86)
nach Peking von dem Sibirischen Trakt ab. Als wichtige Stationen des Karawanen-
Verkehrs durch diedsüngarei sind erwähnenswert Küldfcha am Jliund Urumtfchi.
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Extrahierte Personennamen: Sven_Hedin
Extrahierte Ortsnamen: Asien Tibet Ostturkestäu Zentralasien Tibet Mongolei Innerasiens Mongolen Zentralasien China China Tibet Ostturkestän Lhasa Tibet Lhasa Peking Jliund_Urumtfchi
124 B. Länderkunde. — I. Asien.
dem Tal des Orontes fort. Das steppenartige Hochland östlich von
ihr, das in der an Sümpfen, Seen und Baumwuchs reichen Senke von
Damaskus (700 m) eine liebliche Oase enthält, geht allmählich in die grau-
rote Wüste über. Den uiederschlagsreicheru westlichen Teil haben starke
Erosion und Denudation zu einem in Stufen zum Meere abfallenden Ge-
birgslande, dem auch der Libanon angehört, umgeschaffen. Die Küste
(vgl. Bild 48) ist steil und klippenreich, mit ehemals guten — jetzt viel-
fach versandeten — Häfen ausgestattet, von denen aus das Volk der alten
Phönizier einst seine Seefahrten unternahm.
b) Bodenerzeugnisse. Wie Palästina könnte auch das Kalkhochland Nord-
syrien bei künstlicher Bewässerung reiche Ernten zeitigen und ein treffliches
Viehzuchtland sein, aber noch harren weite Strecken fruchtbaren Bodens
der Bebauung. Da der W des Landes von den aus Nw kommenden Winter-
regen genügende Niederschläge empfängt, so ist das Küstenland eine mit Wein-
reben, Öl- und Fruchtbäumen gesegnete Landschaft. Am Fuße des Libanon
wachsen Dattelpalmen, Bananen, höher hinauf Feigen, Oliven, Maulbeer-
bäume, endlich Gerste; Weinbau wird stark betriebender Anbau des
Maulbeerbaums dient einer blühenden Seidenzucht. Am Rande des wasser-
armen, wüstenhaften Antilibanon wird der Anbau oasenartig. Weiter nach
0 beginnt die Herrschaft der Wüste.
c) Bewohner und Siedlungen. Politisch gehört Nordsyrien wie Palästina
zum Türkischen Reiche. Die Syrier sind ein Mischvolk vorwiegend semitischer
Abkunft. Zum Mittelpunkt des Handels in Nordsyrien wurde Alepp o (150). Aus
einem Kranz von Palmen und Orangen, von Feigen und Maulbeerbäumen leuchtet,
überragt von Moscheen und Minaretten, das prächtige Damaskus (200), das
„Auge des Ostens", hervor. Die „Betriebsamkeit" — das bedeutet dieser Name —
schafft hier berühmte Damastseide (1907 für 15 Mill. Mark), die über das Mittel-
meer ausgeführt wird, und Stahlwaren. Die Stadt ist durch Eisenbahn mit Beirut
(d. i. „Brunnen", 135), einer durch Handel und Industrie aufblühenden Hafenstadt,
der wichtigsten der syrischen Küste, ferner mit Aleppo und Medina verbunden.
B. Das Stromland des Euphrät und Tigris.
§ 97. a) Lage und Naturbefchaffenheit. Unter Mesopotamien, dem „Zwischen-
stromlande", versteht man heute das größtenteils durch Flußanschwemmung
gebildete Tiefland zwischen der steil abstürzenden Syrifch-Arabischen Wüsten-
platte und dem Berglande von Kurdistan, das Stromgebiet von Euphrät
und Tigris. Das Land ist über Aleppo zum Mittelmeer und durch seine
Ströme zum Persischen Golf geöffnet, also von Natur aus zum Vermittler
des Verkehrs zwischen Europa und Indien berufen.
1 Unfern Tripolis werden noch drei uralte Bestände von Zedern geschützt; das Alter
der ältesten Stämme schätzt man auf 3000 Jahre.
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Extrahierte Personennamen: Palästina Palästina
Extrahierte Ortsnamen: Asien Damaskus Nordsyrien Nordsyrien Damaskus Beirut Aleppo Medina Mesopotamien Kurdistan Aleppo Europa Indien
126
B. Länderkunde. — I. Asien.
C. Das gefaltete Vorderasien.
§ 98. Das gefaltete vorderasiatische Gebirgslaud stellt die Verbindung zwischen
dem innerasiatischen Gebirgsgürtel und den östlich in den Inseln des Ägä-
ischen Meeres aufgelösten europäischen Faltengebirgen her. Die vorder-
asiatischen Gebirgsketten ziehen in Bogenform von 0 nach W.
1. Kleinasien.
§ 99. a) Bodengestalt und Küstengliederung. Kleinasien ist ein 800 bis 1000 m
hohes Hochland, das im N und 8 vou Randgebirgeu eingefaßt wird. So-
wohl die pontischen Züge im N wie auch der im Winter Schnee tragende
Tanrus im 8, dessen nordöstliche Fortsetzung der Antitanrns heißt,
bilden ausgesprochene hafenarme Längsküsten. Der Zugaug von ihnen nach
dem Innern ist daher schwierig. Im W dagegen treffen zahlreiche kleinere Züge
mehr oder weniger rechtwinklig auf die Küste, die infolgedessen eine reichge-
gliederte Querküste mit guten Häfen bildet. Das innere Hochland hat zahl-
reiche vulkanische Erhebungen, von denen der Erdschiäs (4000 m), der „weiße
Berg", den höchsten Punkt der Halbinsel darstellt.
b) Klima und Erzeugnisse. Die Halbinsel hat ein mittelmeerisches
und mildes Klima. Im 3 herrschen Winterregeu, im N Frühjahrs- und
Herbstniederschlüge vor. An der Westküste, die wie im Altertnm Hauptsitz
der Kultur des Landes ist, gedeihen alle Mittelmeergewächse, Ölbäume,
Maulbeerbäume, Südfrüchte. Auch vortrefflicher Weiu, feruer Rosiueu und
Feigen gelangen in großen Mengen zur Ausfuhr. Den waldreichen N
schmücken Ölbäume, Kirschen- und Aprikosenbäume, im heißen Klima des 8
baut man Baumwolle, Reis, Zuckerrohr. Das im Regeuschatten der Rand-
gebirge liegende Hochland, unter türkischer Mißwirtschaft entwaldet, ist trocken
und dürr, teils Strauch-, teils Gras- und Krautsteppe, im abfluß-
losen 8 sogar Salzwüste, daher größtenteils nur Weideland für Schaf-
und Ziegenherden. Von unterirdischen Schätzen des Landes gewinnen
Ausländer in größeren Mengen Schmirgel und Meerschaum (bei Eskischehir).
Franzosen und Engländer bauten die ersten Bahnen. An der wichtigsten
Linie, der Anatolischen Bahn, jetzt 200 km über Könia (125) hinaus in
Betrieb, ist auch deutsches Kapital beteiligt.
c) Bevölkerung und Siedlungen. Staatlich gehört Kleinasien zum Türkischen
Reiche. — Die Bewohner sind ganz vorwiegend Ackerbau und Viehzucht treibende
osmanische Türken, ritterliche, gastfreundliche und würdevolle, aber energielose,
sorglose und als Beamte bestechliche Mongolen, die sich mit der alten Bevölkerung
stark gemischt haben (Bild 74). Den nächstwichtigen Volksteil bilden die Griechen,
die besonders an den Küsten als Händler und Fischer wohnen. Dazu kommt noch
eine Anzahl kleinerer Völker, so die im Handel geschickten Armenier.
Smyrna (225), die einzige Großstadt in Kleinasien, wurde durch mehrfache
Eisenbahnverbindung mit dem Innern der Hauptausfuhrplatz für Rosinen, Feigen,
Teppiche und Baumwolle. Skütari (80) am Bosporus ist der Begräbnisort der
Türken Konstantinopels. Brussa (80) betreibt Seiden- und Teppichfabrikation. —
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Extrahierte Personennamen: Kleinasien Brussa
Extrahierte Ortsnamen: Asien Bogenform Kleinasien Smyrna Kleinasien Konstantinopels